Burnout aus systemischer Sicht!

Burnout wird oft definiert als „ausgebrannt sein“- in der Raumfahrt bezeichnet dies den Zeitpunkt, in dem das Triebwerk einer Rakete abgeschaltet wird und der antriebslose Flug beginnt. Was hat das aber mit uns zu tun? Ausbrennen können wir auch nur, wenn wir "gebrannt" haben oder? Für etwas "brennen" bedeutet ja, sich mit Herzblut einbringen...

Dies passiert häufig Menschen, die besonders engagiert sind und ihre Verantwortung sehr ernst nehmen. Dabei kennen wir unsere eigenen Grenzen und Bedürfnisse immer weniger, ignorieren oder verdrängen diese (bewusst oder unbewusst) oder handeln nicht danach. Pflichten stehen über dem eigenen Wohlbefinden bis es zu Krankheiten oder völliger Erschöpfung kommen kann. 

Aus einer „normalen Belastungssituation“ (wie z.B. Zeitstress, Erfolgsdruck o.Ä.) entwickelt sich ein Burnout, wenn 
  • uns zusätzlich innere Faktoren (Selbstkritik, mangelndes Selbstbewusstsein, übertriebenes Sicherheitsbedürfnis etc.) ungünstig beeinflussen
  • diese Situation über einen längeren Zeitraum andauert
  • uns äußere Faktoren (Leistungsdruck, Personalmangel, Konflikte etc.) permanent belasten
Unter systemischer Betrachtungsweise geht es darum, sich der Wechselwirkungen dieser Faktoren bewusst zu werden und möglichst präventiv damit umzugehen. 

Systemische Sichtweise auf ein Burnout!

Wir alle sind in verschiedenen Systemen (Familie, ArbeitskollegInnen, Verein, etc.) unterwegs- und akzeptieren hier als TeilnehmerInnen die Spielregeln bzw. tragen sie mit. Burnout ist der hochengagierte Versuch, sich ständig an die (wahrgenommenen) Erwartungen und Spielregeln zu halten. So bleibt das System stabil und gibt uns Sicherheit und Anerkennung. Wir haben unsere Rolle gefunden, in der wir „funktionieren“. Dies kann die tägliche Routine, Aufgaben oder Abläufe erleichtern Diese Zusammenhänge sind uns oft aber nicht bewusst oder wir denken nicht darüber nach. 

Burnout in der Arbeitswelt

Besonders in der Arbeitswelt funktioniert dieses System gut. Eingespielte Teams haben eine gute Arbeitsverteilung und agieren sowohl als „ExpertInnen“ als auch als Einheit- jedeR weiß, was sie/er zu tun hat. Muster und Abläufe, die sich daraus ergeben, bewirken auf der anderen Seite eine positive Identifikation mit dem Unternehmen. Insgesamt positiv und erfolgreich, solange wir eine Entscheidungsfreiheit haben, diese Muster jederzeit verändern oder verlassen zu können. 

Wenn die Muster allerdings als starr, unveränderlich und wenig "geschmeidig" wahrgenommen werden, kann die Verpflichtung gegenüber dem System so hinderlich sein, dass wir unsere eigenen Bedürfnisse und Grenzen unterordnen. Das kann so weit gehen, dass es uns auf unsere Gesundheit und unser Wohlbefinden schlägt. Der innere Antrieb in uns, nimmt uns die Flexibilität und kreative, variable Handlungslösungen. Dazu kommen körperliche und emotionale Belastungen bzw. zerstörerische Gedanken wie „Wenn ich diesen Auftrag nicht erfolgreich abschließe, verliere ich meinen Job und mein Gesicht.“ 

Burnout in Organisationen und Unternehmen systemisch-präventiv begegnen

Die Burnout-Raten in Organisationen und Unternehmen nehmen ständig zu- besonders hochengagierte und hochqualifizierte Menschen neigen dazu „sich auszubrennen“. Steigende Zahlen von krankheitsbedingten Ausfällen oder persönlichem Abfall der Leistung oder körperlichen Belastungsfähigkeit untermauern diese Zahlen. Dabei verlieren Organisationen und Unternehmen nicht nur wertvolle, kreative MitarbeiterInnen, sondern verzeichnen immer höhere und längere Fehlzeiten. 

Krisen systemisch zu beleuchten bedeutet zunächst individuelle und systemische Muster zu erkennen, zu identifizieren, zu verstehen und diese ggf. durch alternative und gesundheitsfördernde Strategien und Verhaltensmöglichkeiten zu ersetzen. Dies kann sowohl für einzeln „Betroffene“ als auch für Teams, Gruppen oder die Organisation oder das Unternehmen als Ganzes hilfreich sein. 

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