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Wege zu einem harmonischen Miteinander. In Patchwork-Familien treffen unterschiedliche Lebenserfahrungen und Erwartungen aufeinander. Diese Vielfalt birgt Herausforderungen, die das Zusammenleben belasten können. Besonders Konflikte durch unterschiedliche Ansichten zur Begleitung von Kindern, Loyalitätskonflikte der Kinder und unklare Rollenverteilungen spielen eine zentrale Rolle. Doch genau in diesen Momenten liegt auch die Chance für tiefes Wachstum – für die Familie, die Partnerschaft und jede*n Einzelne*n.
Der Umgang mit der Kinderbegleitung ist oft ein sensibles Thema in Patchwork-Familien. Unterschiedliche Ansätze treffen aufeinander: Während eine Bezugsperson klare Strukturen schätzt, legt die andere mehr Wert auf Flexibilität. Diese Unterschiede können zu Spannungen führen, aber auch ein Potenzial bieten, sich gemeinsam über Werte und Erwartungen auszutauschen.
Beispiel: Eine Familie erlebt, dass der neue Partner der Mutter strengere Regeln durchsetzen möchte, während die Mutter sich an die bisherige Freiheit gewöhnt hat. Die Kinder fühlen sich verunsichert, während die Mutter zwischen den Wünschen des Partners und den Bedürfnissen der Kinder steht. Wenn beide bereit sind, zuzuhören und auf Augenhöhe Lösungen zu finden, können sie eine gemeinsame Haltung entwickeln, die nicht nur die Beziehung stärkt, sondern auch den Kindern Sicherheit vermittelt.
Kinder in Patchwork-Familien finden sich oft in einem inneren Konflikt wieder – zwischen ihrer Bindung zu den leiblichen Eltern und den neuen Bezugspersonen. Dieses Spannungsfeld kann eine große emotionale Belastung darstellen.
Beispiel: Ein Junge fühlt sich hin- und hergerissen zwischen der Liebe zu seinem Vater und dem neuen Partner der Mutter. Er möchte niemanden enttäuschen und zieht sich deshalb immer mehr zurück. Ein behutsames Begleiten und achtsames Verstehen dieser inneren Spannungen können den Kindern helfen, ihren Platz in beiden Familiensystemen zu finden, ohne das Gefühl zu haben, sich für eine Seite entscheiden zu müssen.
Manchmal beeinflusst der leibliche Elternteil weiterhin die Dynamik der Familie – sei es durch subtile Manipulationen oder den Versuch, Konflikte zu schüren. Solche Situationen belasten das neue Familiengefüge.
Beispiel: In einer Familie spürt der neue Partner, dass die Kinder vom leiblichen Vater gegen ihn aufgebracht werden. Dies führt zu Spannungen und Unsicherheiten. Ein offener Umgang mit solchen Dynamiken und das gemeinsame Setzen von Grenzen können helfen, den äußeren Einfluss zu reduzieren und die Familie zu stabilisieren.
Vielleicht kommt Ihnen dieses Szenario bekannt vor: Ihre Partnerschaft wird durch äußere Einflüsse auf die Probe gestellt. Doch auch unter diesen Umständen gibt es Möglichkeiten, Ihre Beziehung zu stärken. Ein offener, liebevoller Austausch ist dabei der Schlüssel. Wenn beide Partner sich gegenseitig unterstützen und bereit sind, Grenzen zu setzen, kann die Beziehung nicht nur bestehen, sondern wachsen.
Indem Sie sich regelmäßig bewusst Zeit für Gespräche nehmen, in denen Sie Ängste und Wünsche teilen, vertiefen Sie die emotionale Verbindung. Auch die Kinder profitieren davon, wenn sie spüren, dass sie in einem stabilen und liebevollen Umfeld leben, unabhängig von äußeren Einflüssen. Gemeinsam als Team können Sie Herausforderungen bewältigen und neue Wege für Ihre Familie finden.
Manchmal wirken in Patchwork-Familien auch emotionale Prägungen, die lange vor der aktuellen Situation entstanden sind. Diese können das heutige Verhalten beeinflussen und Spannungen verstärken. Es kann helfen, diese inneren Muster zu erkennen und sich bewusst damit auseinanderzusetzen.
In der systemischen Therapie unterstützen wir Familien dabei, diese Prägungen zu verstehen und neue Wege des Umgangs zu entwickeln. Dies ermöglicht einen tieferen Kontakt und ein empathisches Miteinander.
Die Rollenverteilung in Patchwork-Familien ist oft unklar, besonders wenn neue Bezugspersonen in die Familie treten. Wer übernimmt welche Aufgaben? Wer darf mitentscheiden? Geduld und ein achtsames Klären dieser Fragen können dabei helfen, Missverständnisse zu vermeiden.
Beispiel: Der neue Partner wird plötzlich in die Rolle eines Mitentscheiders gedrängt, fühlt sich aber überfordert und unsicher, wie er in der Familie wahrgenommen wird. Indem alle Beteiligten ihre Rollen klären und über Erwartungen sprechen, kann ein stabiles, gemeinsames Fundament entstehen.
Selbst wenn die Herausforderungen zunächst überwältigend wirken – es gibt immer einen Weg, als Familie zusammenzuwachsen. Es erfordert Zeit und Geduld, doch mit achtsamer Kommunikation und einem offenen Herzen lassen sich selbst schwierige Dynamiken verwandeln. Jede Veränderung beginnt mit dem ersten Schritt, und die systemische Begleitung unterstützt Sie dabei, diese Schritte bewusst und gestärkt zu gehen.
Vielleicht erkennen Sie sich in diesen Situationen wieder. Es kann helfen, sich auf diesem Weg begleiten zu lassen. In meiner systemischen Paar- und Familientherapie unterstütze ich Patchwork-Familien dabei, ein neues Miteinander zu entwickeln und Herausforderungen gemeinsam zu meistern.
Lassen Sie uns gemeinsam herausfinden, welche Schritte für Sie hilfreich sind. Vereinbaren Sie gerne einen Termin für ein Erstgespräch.
Pascale Jenny